Meine Antworten auf die Fragen von Beat Kraushaar
Artikel im SonntagsBlick vom 18. Dezember 1999
Der “SonntagsBlick” vom 19. 12. 1999 macht mir zum Vorwurf, ich hätte in den Jahren 1996 und 1997 zwei extremistischen Zeitschriften ein Interview gewährt. In meinen Antworten stellte ich auf die Fragen des “SonntagsBlick” klar, dass ich nur für den Wortlaut meiner Aussage verantwortlich sei, nicht aber für die mir unbekannten Journalisten und deren mir ebenfalls unbekannten Publikationen. Dass ich in den beiden kritisierten Interviews keinerlei extremistischen Gedanken geäussert habe, zeigt der hier in vollem Wortlaut wiedergegebene Inhalt der beiden Interviews:
1. Warum haben Sie diesen beiden rechtsextremen Publikationen (Nation & Europa, National-Zeitung) ein Interview gewährt?
Im Falle von “Nation & Europa” hat mich ein mir unbekannter freischaffender Schweizer Journalist nach einer Veranstaltung um ein Interview gebeten. Bei der “National-Zeitung” handelte es sich um schriftlich beantwortete Fragen. Wenn ich Interviews gewähre, heisst dies noch lange nicht, dass ich mich mit der Tendenz der jeweiligen Medien identifiziere. Sonst würde ich mich ja kaum mit den Journalisten des “SonntagsBlick” unterhalten.
2. Wussten Sie, dass diesen beiden Publikationen von Rechtsextremen herausgegeben werden?
Nein. Da ich weder mit in- noch mit ausländischen rechtsextremen Kreisen die geringsten Kontakte pflege, kenne und lese ich beide Zeitungen nicht. In meiner Tätigkeit als Unternehmer und Politiker haben randständige, wirre rechts- oder linksextreme Publikationen keinerlei Bedeutung.
3. Sollte ein Politiker sich jeweils nicht informieren, für welches Umfeld er ein Interview gibt?
Nein, denn er ist nur für den Inhalt seiner Antworten verantwortlich, nicht für den Ort des Erscheinens. Und meine Antworten enthalten nicht das geringste extremistische Gedankengut. Wer sich davon überzeugen will, kann die von Ihnen kritisierten Interviews im Internet auf meiner Homepage abrufen.
4. Warum haben Sie im Interview mit der “National-Zeitung” den Generalfeldmarschall Rommel als die grösste soldatische Persönlichkeit der deutschen Geschichte bezeichnet?
Weil er dies meiner Meinung nach auch ist. Hohe Achtung hat diesem fähigen Offizier auch sein Hauptgegner gezollt, nämlich der britische Feldmarschall Montgomery. Manfred Rommel stammte aus bescheidenen Verhältnissen, war gründlich, besonnen, schlau, behielt in allen Lagen einen kühlen Kopf und wurde schliesslich von den Nazis zum Selbstmord gezwungen.
5. Wie erklären Sie sich, dass Sie immer wieder in Kontakt mit rechtsextremen Kreisen kommen?
Von solchen Kontakten kann keine Rede sein. Wenn mir meine politischen Gegner im Inland mangels besserer Argumente solche Kontakte andichten, gibt es im In- und Ausland ein paar Leute, die mich nicht kennen und schliesslich das glauben, was mir unterstellt wird.
6. Warum grenzen Sie sich nicht deutlicher ab von solchen Kreisen?
Ich habe mich immer wieder in aller Schärfe von jedem Extremismus, jeder Form von Gewalt und jedem undemokratischen Verhalten abgegrenzt. In meiner letztjährigen Albisgüetlirede, die in alle Haushalte der Deutschschweiz verschickt wurde, zog ich eine traurige Bilanz dieses Jahrhunderts mit ihrem braunen und roten Terror und der Verachtung der Freiheit des Einzelmenschen.
7. Was werden Sie in Zukunft tun, um nicht wieder im Dunstkreis dieser rechtsextremen Kreise aufzutauchen?
Ich werde weiterhin mit aller Kraft meine freiheitliche, liberal-konservative Politik vertreten. Extremisten aller Richtungen werden so erkennen müssen, dass ich mit deren Gedankengut nicht das Geringste zu tun habe. Es ist übrigens auch nicht besonders angenehm, ständig im Dunstkreis des “SonntagsBlick” aufzutauchen.
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