Freudig, offen und direkt
Interview mit der «Davoser Zeitung» vom 2. November 2010 zum Parteitag in Davos
1. Wie hat Ihnen der SVP-Parteitag in Davos gefallen?
Der SVP-Parteitag in Davos war ein eindrückliches Erlebnis. Nennen Sie mir eine andere Partei in- und ausserhalb Graubündens, wo an einem Samstag morgen um 09.00 Uhr bis in den Nachmittag 300 Leute zusammenströmen, um über die Zukunft Graubündens und der Schweiz nachzudenken und zu diskutieren. Freudig, offen und direkt. Die Mehrheit junge Leute! Da wird die Kraft einer neuen Partei erkennbar, die die Sorgen der Menschen aufgreift, um diese zu beseitigen und die den eigenen Kanton und das eigene Land in den Mittelpunkt stellt und nicht das eigene Ansehen.
2. Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht solch ein Partei-Treffen?
Für eine echte Volkspartei, wie sie die SVP des Kantons Graubünden derzeit darstellt, sind solche Parteitreffen wichtig und gut: Es wird über den eigenen Auftrag, die Zukunft der Schweiz diskutiert und gerungen.
3. Wie beurteilen Sie den Stand der SVP Graubünden aktuell?
Sehr gut. Diese neue SVP hat in den vergangenen drei Jahren politisch im Kanton Graubünden mehr bewegt, als die alte SVP in den vergangenen 10 Jahren. Zum Wohle des Kantons Graubünden und der Bündner.
4. Was war Ihnen heute persönlich wichtig?
Diese mutige Truppe, all die jungen Leute, die für die Zukunft ihres Kantons und der Schweiz antreten, zu unterstützen und zu danken für ihre Arbeit, die sie im parteipolitischen Hick-Hack, auch weitgehend gegen die grössten Bündner Medien durchstehen müssen. Es galt aufzuzeigen, dass die Zukunft der Schweiz gesichert ist, sofern die Schweiz an ihren Staatssäulen Unabhängigkeit, Neutralität und Freiheit festhält. Das zur Zeit wichtigste ungelöste Problem ist die nicht bewältigte Ausländer- und Asylpolitik. Darum: Die SVP sieht es und tut etwas.
5. Was hat Christoph Blocher generell für Verbindungen zu Davos?
Wer kennt Davos nicht? Meine Erinnerungen gehen weit in die Jugend zurück! Meinen Vater, der im Kanton Zürich Pfarrer war, durfte ich als Bube einige Male nach Davos begleiten, um Patienten im « Lungensanatorium » zu besuchen. Schon damals war ich von der Grossartigkeit dieser Landschaft beeindruckt. Als geschichtlich interessierter haben mich auch die Walser stets interessiert, und darum verfolgte ich mit grossem Interesse am Freitagabend das 50-Jahr-Jubiläums-Festspiel « Am Strand », in der Schweizerischen Alpinen Mittelschule. Wunderbar ist diese erhaltene Sprache.
6. Wie gefällt ihnen Davos als Ort?
Davos ist natürlich zu einem Grossferienort geworden. Für die Landschaft, in der Davos liegt, habe ich mehr Zuneigung als zum Ort selbst.
7. Waren Sie schon hier oder könnten Sie sich vorstellen hier Ferien zu machen?
Das könnte ich mir sehr wohl vorstellen. Doch bis heute habe ich es noch nie gemacht. Weil ich in meiner täglichen Arbeit mit vielen, sehr vielen Menschen zu tun habe, ziehe ich abgelegene Orte vor.
8. Was wünscht sich Christoph Blocher noch für die 2 restlichen Monate des Jahres?
Ein Ja zur Ausschaffungsinitiative, ein Nein zum Gegenvorschlag und eine Verwerfung der SP-Steuerinitiative. Nur so können wir endlich die schweizerische Sicherheit verbessern und die Wohlfahrt für alle nicht gefährden.
Am Parteitag referierten Leute in 2 bis 3-minütigen Referaten über die mangelhafte Verkehrsversorgung ihrer Regionen. Die Referate waren von hoher Aussagekraft. (Da hätte noch mancher Politiker etwas lernen können!) Auch ich habe vieles erst in Davos realisiert. Es ist wirklich nicht in Ordnung, dass z.B. das Bergell immer noch über keine wintersichere Verbindung verfügt, dass man einzelnen Orten die Busverbindung kappt, und dass man die neuen Verkehrskonzepte die Randregionen, die auf den Strassentransport angewiesen sind, einfach so behandelt, als würden sie nicht existieren. Im Anschluss an mein Referat hatte ich bei einem Umtrunk auch Gelegenheit, erneut zu erleben, wie sehr die Leute über die heutige Schweiz, die Zukunft des Landes und die misslichen Zustände im Bundeshaus nachdenken. Sie beobachten und reihen das Gesehene durchaus richtig ein. Ich meine die « einfachen Leute » – wie man sie im Bundeshaus etwas abschätzig nennt. Diese Leute sind die Träger des Landes.
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