«Ich kann nicht mal Schreibmaschine schreiben»

Gestern stellte sich Bundesrat Christoph Blocher im eTalk von 20minuten.ch den Fragen der User.

17.03.2006, eTalk mit 20minuten

Rother:
Herr BR Blocher, wieviele Leute haben Sie bis heute arbeitslos gemacht?
Blocher: Noch keine. Aber in meinem Leben für sehr viele gesorgt, dass sie Arbeit haben.

swerner: Können Sie inzwischen einen Computer bedienen?
Blocher: Nein, leider nicht. Ich kann nicht einmal Schreibmaschine schreiben oder eine Rechenmaschine bedienen. Obwohl ich mein ganzes Leben als Unternehmer mit Zahlen zu tun hatte.

ale66: Mich interessiert, was Sie eigentlich gegen Asylanten haben.
Blocher: Wie kommen Sie auf die absurde Idee, ich hätte etwas gegen Asylanten? Aber ich habe sehr wohl etwas gegen den Missbrauch unseres Schweizer Asylrechts. Verfolgte Menschen, das heisst echte Flüchtlinge, werden in unserem Lande aufgenommen und das soll auch so bleiben. Echte Flüchtlinge aufnehmen, Asylrechtmissbrauch verhindern: Wenn Sie das wollen, müssen Sie dann im Herbst Ja stimmen zum neuen Asyl- und zum neuen Ausländergesetz.

seegras: Immer mehr Junge werden zu IV-Rentnern. Welche Massnahmen schlagen Sie vor?
Blocher: Zunächst in der Erziehung dafür sorgen, dass die Jungen psychisch und physisch eine gewisse Robustheit haben. Damit sie die Härten des Lebens besser ertragen können. Schwierigkeiten muss man nicht beseitigen, sondern überwinden lernen. Aber man muss auch nicht dafür sorgen, dass jede kleinste Unbill schnell zum Invaliditätsfall erklärt wird.

seegras: Glauben Sie, dass die Ärzte die Patienten zu schnell zu IV-Rentnern machen und Ihnen auf Wunsch alles unterschreiben?
Blocher: Ja. Es gibt tatsächlich viele solche Ärzte, wie mir Ärzte auch immer wieder schreiben. Dazu kommen noch die Anwälte, welche solche Wege finden. Die neueste IV-Revision will hier Verbesserung schaffen.

jojo2000: Sehen Sie irgendeinen Vorteil in einem EU-Beitritt der Schweiz?
Blocher: Ja, kleine Vorteile hat es. Sie müssen dann nicht mehr das Geld wechseln, wenn es keinen Franken mehr gibt. Aber die Nachteile sind riesig.

seemann: Beim Pitbull-Verbot argumentieren Sie juristisch. Geht es nicht einfach darum, die Kinder vor Kampfhunden zu schützen?
Blocher: Doch, doch, es geht darum. Aber wenn der Staat etwas macht, muss er stets fragen, ob eine gesetzliche Grundlage besteht, denn nur dann darf eine Regierung handeln. Wir wollen auch nicht wahllos irgendwelche Hunde verbieten, sondern die Leute vor gefährlichen Hunden schützen. Und es fragt sich, ob wir, anstatt Gesetze für Hunde zu schaffen, nicht vielmehr die Halter zur Verantwortung ziehen sollen.

wellenreiter: Haben Sie oder Ihre Kinder schon einmal gekifft? Wie tolerant sind/waren Sie innerhalb der Familie bezüglich weicher Drogen?
Blocher: Ich selber habe noch nie gekifft. Was meine Kinder anbelangt, glaube ich auch nicht. Aber sicher ist ein Vater ja nie. Gegenüber Drogen bin ich für eine sehr restriktive Praxis. Würde eines meiner Kinder drogensüchtig, ich würde alles tun, um es aus dieser Situation zu befreien. Auch mit harten Massnahmen. Im Interesse des Kindes.

RitschRatsch: Ist es wahr, dass Sie der Götti von Mörgelis Kind sind?
Blocher: Der Götti eines seiner Kinder. Ein gefreutes Kind!

← Indietro a: Testi