Testi

Personale

17.12.1997

Keiner zahlt gerne viel Steuern – Politiker schon gar nicht

Interview mit dem BLICK vom 17. Dezember 1997 Interview: Georges Wüthrich Wieso haben Sie sich von Ebner getrennt? Christoph Blocher: Ich habe mich nicht von Ebner getrennt. Ich habe meine Beteiligung an der Pharma-Vision für zirka 360 Millionen Franken verkauft, weil ich eine grössere eigene Beteiligung an der EMS-Chemie wollte. Diese konnte ich nicht anders finanzieren. Ich will mich künftig auf mein Unternehmen konzentrieren und Herr Ebner sich auf die Vision. Sie sind wieder einmal im rechten Moment abgesprungen - vor Ebners Steuerflucht. Blocher: Nein. Es handelt sich auch nicht um Steuerflucht. Ebner ist in Freienbach aufgewachsen und wohnt in Freienbach. Nach Einführung der elektronischen Börse gab es für ihn keinen Grund mehr, mit der BZ-Bank in Zürich zu bleiben. Ebner wird als Lump bezeichnet - und zwar von Bürgerlichen! Blocher: Was sich hier abspielt, ist eine gross angelegte Heuchelei. Ich mache bei dieser mittelalterlichen "Ketzer-Verbrennung" nicht mit. Ich habe noch nie einen erlebt, der gerne möglichst viel Steuern zahlt, Politiker schon gar nicht. Jetzt wird plötzlich so getan, als wäre es ein sozialer Volkssport, möglichst viel Steuern zu zahlen. Welche Politiker meinen Sie? Blocher: Nehmen wir die beiden Bundesräte, die nun verurteilen, dass einer völlig legal dafür gesorgt hat, dass er nicht zuviel Steuern zahlen muss. Und die Bundesräte? Sie zahlen keine AHV-Beiträge. Diese übernimmt der Bund. Sie entrichten keine Pensionskassen-Beiträge und erhalten nach dem Rücktritt ein Ruhegehalt. Und jetzt erklären sie, dass sie gerne Steuern bezahlen! Auch die Parlamentarier haben schliesslich dafür gesorgt, dass sie möglichst viel von ihren Bezügen vom Einkommen abziehen können. Dennoch, als protestantischem Pfarrerssohn müsste Ihnen diese rücksichtslose Geldscheffelei widerstreben! Blocher: Es ist doch die höchste und vornehmste Pflicht eines Unternehmers dafür zu sorgen, dass es dem Unternehmen möglichst gut geht. Dann können wir auch sozial sein. Ich kenne genügend Unternehmen, die zugrunde gegangen sind, weil sie zuwenig Gewinn machten. Und die gesellschaftliche Verantwortung, auch der Stadt Zürich gegenüber? Blocher: Ich wäre schon viel früher gegangen. Ebner musste sich aus dem Stadtrat als Casino-Sozialist beschimpfen lassen, weil er angeblich keine Steuern zahle. Jetzt heisst es plötzlich, er sei der grösste Steuerzahler in der Stadt Zürich. In den letzten Jahren sind 150 Firmen jährlich aus Zürich ausgezogen. Der Stadtrat von Zürich sollte eigentlich den Wirtschafts-Förderungspreis des Kantons Schwyz erhalten. Wie viele 100 Millionen haben Sie zusammen mit Ebner verdient? Blocher: Das weiss ich nicht. Ich habe mit ihm die Pharma-Vision gegründet, damit unser Geld, auch die Pensionskassengelder, besser angelegt werden. Mit Ebners Hilfe hat unsere Pensionskasse in den letzten drei Jahren 12 Prozent Rendite abgeworfen. Das gibt weniger Lohnabzüge oder höhere Leistungen für meine Mitarbeiter. Und was ist mit den Sozialwerken des Bundes? Die Rechnung der Pensionskasse kann man nicht abnehmen. Es fehlen 16 Milliarden. Die AHV-Gelder sind miserabel angelegt. All jenen, die Steuerschlupflöcher ausnutzen wollen, hat Ebner doch einen Bärendienst erwiesen? Blocher: Klar wird das jetzt alles ausgeschlachtet für neue Steuern. Leider auch von höchster Stelle. Verantwortungslos! Die alte Leier. Blocher: Nein, ich persönlich zahle an meinem Wohnort 10 bis 15 Millionen Franken Steuern. In einem anderen Kanton wären es vielleicht vier bis sieben Millionen. Im Ausland werden mir Wohnsitze angeboten, wo ich nur 600'000 Franken zahlen müsste. Wann gehen Sie? Blocher: Ich bleibe selbstverständlich meinem Land treu, solange ich das kann. Aber viele werden ausweichen, andere werden nicht kommen Die SP verlangt eine Sondersession. Blocher: Eine Session, weil Ebner zügelt? Lächerlich. Die SP kommt mit Ladenhütern, die nur den Wirtschaftsstandort schwächen, mehr Arbeitslose bringen und für alle höhere Steuern.

07.12.1997

Des Kaisers neue Kleider

Meine Kolumne für die SonntagsZeitung vom 7. Dezember 1997 Vor 5 Jahren - am 6. Dezember 1992 - haben das Schweizervolk und die Stände bei einer ungewöhnlich hohen Stimmbeteiligung von 78,3 % - der höchsten seit 1947 - den EWR-Vertrag abgelehnt. Die Schweiz hat sich für die Freiheit und die Selbstbestimmung entschieden. Offenbar war das Schweizervolk der Meinung, dass die Schweiz die zweifelsohne schwierige Zukunft in Eigenverantwortung besser meistern kann, als wenn sie in einen grosseuropäischen Bundesstaat eingegliedert wird. Bedrohliche Prognosen Dieses Resultat kam zustande, obwohl die offizielle Schweiz - die "classe politique" -, allen voran der Bundesrat, das Parlament und die Parteien, die Presse, die Massenmedien, die Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände, zahlreiche Hochschullehrer und wissenschaftliche Institute, Manager internationaler Konzerne, volkswirtschaftliche Berater der Grossbanken, Kulturschaffende - kurz: alles, was Rang und Namen hatte - in einem fast unheimlich eintönigen und gedankenlosen Chor schwerwiegende Nachteile für den Fall des EWR-Neins prophezeite. Die wirtschaftlichen Konsequenzen wären fürchterlich, hiess es. Konkret wurde eine massive Abwanderung schweizerischer Firmen in den EU-Raum, ein wirtschaftlicher Vertrauensverlust in unser Land, der Zerfall des Schweizerfrankens mit grässlichen Folgen für Zinsen und Inflation, Börseneinbrüche etc. vorausgesagt. Kurz: Wer den Mut hatte, zum eigenen Weg zu stehen, musste bereit sein, negative Auswirkungen in Kauf zu nehmen. Und siehe da: Das Volk entschied sich trotzdem für die Selbständigkeit. Warum diese Fehlprognosen? Wer heute - 5 Jahre nach dem EWR-Nein - unvoreingenommen Bilanz zieht, merkt, dass es sich bei all diesen katastrophalen Prognosen um gigantische Fehlurteile gehandelt hat. So ziemlich genau das Gegenteil der angedrohten Prognosen ist eingetreten. Man fragt sich, wie es eigentlich dazu kommen konnte, dass alle sogenannt führenden Kreise damals diese Fehlprognosen so einhellig gemacht und vielleicht sogar selbst geglaubt haben. Warum konnte es passieren, dass alle grossen Zeitungen, die meisten Politiker, Massenmedien, Kulturschaffende, die Grosskonzerne, die Gewerkschaften bis hin zur Mehrzahl der Wissenschaftler an so unsinnige Prognosen glaubten oder diese zumindest verkündeten? Und warum hat ein "unwissendes" ("Die Dummen haben nein gestimmt") Volk diese Gehirnwäsche überstanden? Der Kaiser ist nackt Kennen Sie das berühmte Andersen-Märchen von des Kaisers neuen Kleidern? Vom Kaiser, der splitternackt durch die Strassen stolzierte, weil ihm seine Berater neue Kleider aufgeschwatzt hatten, die angeblich nur von gescheiten Leuten gesehen wurden. Wer wollte schon zugeben, dass er diese Kleider nicht sah? Auch der Kaiser selbst hütete sich davor. So lobten nun all die führenden Leute des Kaiserreiches die prächtigen neuen Kleider des nackten Kaisers. Keiner wollte als dumm gelten, jeder wollte bei den sogenannt gescheiten dabeisein. So wollte es der Trend. So war es "in". So gehörte es sich. Wer etwas auf sich gab, stimmte in den unkritischen Chor mit ein: "Wie prächtig sind doch diese Kleider!" Bis endlich ein kleines Kind, unschuldig, unverdorben und ohne Hemmungen - wie Kinder das oft tun - die Wahrheit beim Namen nannte: "Seht doch den Kaiser, er ist ja ganz nackt!" Damit war der Spuk vorbei. Der Mythos der Integration Spätestens heute kommt es aus: Die EU ist für die führenden, sich gescheit gebenden Kreise ein nackter Kaiser. Sie ist für die offizielle Schweiz und die Medien längst zu einem Mythos geworden, der das kritische, eigenständige Denken einschläfert. Das machte und macht blind für die Tatsache, dass die EU-Struktur auf dem veralteten Machbarkeitswahn und auf das überholte planwirtschaftliche Denken der sechziger Jahre zurückgeht. In ihrer Blindheit kann die offizielle Schweiz die Stärken eines übersichtlichen, dezentralen Kleinstaates nicht mehr erkennen, weil sie von der Grösse und Aufgeblasenheit zentraler Strukturen geblendet ist. Was als zeitgemäss und zukunftsträchtig angepriesen wird, ist in Wirklichkeit längst überholt. Die Gescheit-sein-Wollenden realisieren nicht, dass die Zugehörigkeit unseres Landes zur EU die künftigen Probleme der Schweizerinnen und Schweizer in keiner Art und Weise lösen kann. Man verkennt, dass es der Schweiz ausserhalb der EU wesentlich besser geht als den EU-Staaten. Es wird auch unkritisch darüber hinweggesehen, dass die vor 5 Jahren gestellten negativen Prognosen nicht nur nicht eingetroffen sind, sondern so ziemlich genau das Gegenteil. Blind für die Wirklichkeit! Glaube an die Freiheit statt an die Prognosen Nun fragen sie wieder - auch die "SonntagsZeitung": "Wie sieht es denn aus mit der Schweiz im Jahre 2010?" Erneut werden die gleichen Prognostiker wichtigtuerisch die gleichen Fehlurteile abgeben wie vor 5 Jahren. Auch ich werde gefragt. Ich frage mich: Wie wird die Schweiz im Jahre 2010 aussehen? Ich weiss es nicht. Kann und muss ich das überhaupt wissen? Nein - muss ich nicht. Aber eines weiss ich: Mit der politischen Freiheit ist auch die wirtschaftliche Freiheit des Volkes besser gesichert. Eine unabhängige und souveräne Schweiz hat die Chance, innovativer, wirtschaftlich leistungsfähiger und konkurrenzfähiger zu sein als die schwerfällige Europäische Union. Geht die Schweiz ihren eigenen Weg, wird es den Schweizern besser gehen, d.h. Wohlfahrt, Freiheit und Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger werden auch im Jahre 2010 grösser sein, als wenn sich unser Land den Machtstrukturen der Europäischen Union unterordnen müsste. Die Konsequenzen eines EU-Beitrittes - auch dies lässt sich unschwer feststellen - wären: - das Ende der tatsächlichen direkten Demokratie in allen EU-Belangen - die Abtretung politischer Macht des Volkes an die Regierungen in Bern und Brüssel - den Verzicht auf eine eigenständige Aussen- und Sicherheitspolitik - den Verzicht auf die Neutralität - EU-Machtpolitik anstelle Schweizer Selbstbestimmung - Einschränkung der Handlungsfreiheit - Anheizung der Arbeitslosigkeit - Reduktion des Wohlstandes - Lohneinbussen - höhere Schuldzinsen - höhere Hypothekarzinsen - zusätzliche und höhere Steuern - Heraufsetzung der Mehrwertsteuer von 6,5 % auf mindestens 15 % - Verzicht auf den Schweizerfranken und Verlust von Volksvermögen - Aufhebung der Grenzkontrollen und der nationalen Einwanderungspolitik - weniger Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger - Rückkehr zu feudalistischen Zuständen in der Politik durch Reduktion der Entscheidungsträger und - Einschränkung des Mitspracherechtes des Volkes. Weitermachen Aus all diesen Gründen lohnt sich der Kampf für die Freiheit und Unabhängigkeit. Der Einsatz dafür ist heute zur zentralen Aufgabe geworden. Aber Freiheit und Unabhängigkeit allein genügen nicht, um dem Land eine erfolgreiche Zukunft zu sichern. Freiheit und Unabhängigkeit sind nicht die Lösung aller Probleme. Aber sie sind die Voraussetzung dafür. Sicher wird die Zukunft schwierig werden. Dass die Schweiz um den Wandel nicht herumkommt, steht fest. Den Strukturwandel hat sie durchzustehen, und sie hat gleichzeitig die Fehler des Umverteilungsstaates zu korrigieren. Ich bin überzeugt, dass die Schweiz dies kann. Je übersichtlicher und je beweglicher eine Volkswirtschaft ist, desto besser kann sie mit den Herausforderungen des Wandels und des Umbaus verfehlter Strukturen fertig werden. Schnelle, kleine Boote sind hierfür geeigneter als die unbeweglichen grossen Tanker. Zentralisierung und die Gleichmacherei sind sowohl für die Wirtschaft wie für die Politik keine Rezepte. Fest steht, dass die Schweiz mit der Lösung der neuen Aufgaben weiter ist als ihre europäischen Nachbarn. Deshalb dürfen wir aber nicht stillstehen. Wir haben den Wandel weiter voranzutreiben. Probleme dürfen nicht einfach verwaltet, sondern sie müssen gelöst werden. Das gilt insbesondere für das Hauptproblem, unsere maroden Staatsfinanzen. Diese Aufgabe ist anspruchsvoll und verlangt viel von der Wirtschaft und von der Politik. Sie verlangt vor allem viel Flexibilität, Kreativität, Konsequenz, Standfestigkeit und Durchsetzungsvermögen. Für das Jahr 2010 bin ich zuversichtlich, weil es in der Schweiz viele Menschen gibt, die die Nacktheit des Kaisers sehen und sich auch getrauen, das zu sagen.

06.12.1997

«Was fällt Ihnen zu Deutschland ein?»

Fragen an prominente Persönlichkeiten Heute: Schweizer Nationalrat Dr. Christoph Blocher Interview - erschienen in der National-Zeitung, Ende 1997 Was verbinden Sie mit Deutschland? Für uns Deutschschweizer ist Deutschland das Nachbarland, mit dessen Gedankengut, Kultur und Sprache wir eng verbunden sind. Was verbindet Sie persönlich mit Deutschland? Meine Vorfahren väterlicherseits sind einst aus dem Königreich Württemberg ausgewandert. Meine persönliche Verbindung basiert also auf Blutsverwandtschaft. Welches Ereignis der deutschen Geschichte hätten Sie gern selbst erlebt? Den Fall der Mauer. Welche deutsche Leistung halten Sie für die grösste der Geschichte? Die Schaffung des deutschen Staates aus vielerlei Köngisreichen und Herzogtümern. Welche historische deutsche Politikerpersönlichkeit schätzen Sie am meisten? Bismarck. Welchen Deutschen halten Sie für den bedeutendsten? In der Dichtkunst Goethe; in der Musik Haydn; in der bildenden Kunst Caspar David Friedrich; in der Wissenschaft Einstein. Wen halten Sie für die grösste soldatische Persönlichkeit der deutschen Geschichte? Generalfeldmarschall Rommel. Welches deutsche Lied mögen Sie am liebsten? Der Mond ist aufgegangen. Was entgegnen Sie einem Deutschen der von sich gibt: "Ich schäme mich, Deutscher zu sein"? Das ist ja wohl nicht ganz ehrlich gemeint. Was sagen Sie einem Deutschen, der äussert: "Ich bin stolz, Deutscher zu sein"? Eine ehrliche Antwort. Wie lautet ihr Ratschlag an das deutsche Volk? Als Schweizer habe ich den Völkern anderer Länder keine Ratschläge zu erteilen - dem deutschen Volk schon gar nicht.

05.12.1997

5 Jahre nach dem Nein der Schweiz zum Vertrag über den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)

Eine Standortbestimmung Pressekonferenz vom 5. Dezember 1997, Hotel Bellevue Bern 971205standort

02.09.1997

Les recettes de l’entrepreneur selon Christoph Blocher

Interview dans L'Agefi du 2 septembre 1997 Se concentrer sur les points forts de l'entreprise permet d'éviter de tomber dans les modes de type fusion et acquisition.   Michel Donath   L'homme politique est très connu. L'homme d'affaires beaucoup moins. Et pourtant Christoph Blocher, le président du conseil d'administration et CEO (chief executive officier) d'EMS, a su mettre la valeur actionnariale au premier plan. La société grisonne a régulièrement performé comme le marché. Depuis avril 1993 elle bat même très largement l'indice SMI. Dans une interview accordée à l'AGEFI, Christoph Blocher explique les raisons de son succès.     Les affaires d'EMS sont très lucratives en termes de flux de trésorerie et par rapport au résultat. EMS parvient ainsi à dégager un free cash-flow important chaque année. Dans quelle mesure cette tendance se poursuivra-t-elle?   Christoph Blocher: Notre objectif est précisément de générer un free cash-flow élevé. Il est clair qu'en cas d'année difficile pour notre business, de très mauvaise conjoncture ou de fluctuations monétaires extrêmement défavorables nous ne parvenions pas à atteindre notre objectif. Bien sûr dans ce cas là il se pourrait qu'au terme d'un exercice nous ne dégagions aucun free cash-flow, sans pour autant signaler une perte ou un cash drain, ce dernier cas étant exclu. Cependant si les affaires se déroulent de façon normale le niveau du free cash-flow dépasse généralement les 50%. Ces dernières années il fut même nettement supérieur car nous avons réussi à dégager un résultat financier très honorable. En 1997 également il se maintiendra à un niveau élevé, car nous serons en mesure de générer à la fois un résultat opérationnel et financier digne de notre réputation. A l'avenir nous prévoyons également une bonne tenue du free cash-flow, puisqu'il continuera à franchir le seuil des 50%.   Ce qui signifie qu'EMS sera capable de maintenir sa marge d'exploitation?   Blocher: Absolument. C'est notre objectif et il nous semble tout à fait réalisable.   Quels sont les types de produits pour lesquels vous voyez le meilleur potentiel de croissance rentable?   Blocher: Nous avons de bons produits et pourtant nous n'avons pas la possibilité de croître dans chaque domaine. Dans l'ingénierie nous avons épuisé notre potentiel et dans les détonateurs pour airbags, chez EMS-PATVAG, le marché est limité. En revanche, nous envisageons un avenir radieux chez EMS-DOTTIKON, dans la chimie fine, où notre volume d'investissement sera important et où, selon nos prévisions, la croissance du bénéfice franchira le cap des 20% au cours des prochaines années. Deuxième domaine de prédilection, les matières synthétiques polymères, en particulier les thermoplastes, fabriqués par la division EMS-CHEMIE, avec lesquelles nous disposons d'une excellente gamme de produits et où notre potentiel de croissance est remarquable aussi bien en Europe, où le point d'ancrage demeure la Suisse, qu'en Amérique et en Asie.   En d'autres termes EMS tend à réaliser un tiers de son chiffre d'affaires sur chacun de ces trois continents?   Blocher: Probablement pas. Notre marché principal reste comme par le passé le Vieux continent (72,5% en 1996/97). Mais nous sommes arrivés à un stade où ce dernier est tellement bien couvert par nos soins que nous ne progressons plus qu'avec le marché. Par conséquent, la croissance en Europe sera relativement limitée. En Asie, par contre, toutes les portes sont encore ouvertes. Quant à l'Amérique elle ne nous est pas fermée, bien au contraire, mais nous constatons que les Américains attachent moins d'importance à la qualité des produits que les Européens, car les standards sont plus élevés sur le Vieux continent.   Qu'en est-il de l'Amérique du Sud?   Blocher: Notre présence y est minime, parce que les produits de haute qualité que nous fabriquons exigent des standards très élevés de la part des usines locales. Il en résulte que même en Asie nous ne sommes bien implantés que dans quelques pays comme le Japon, où notre positionnement est excellent, Taïwan et Singapour. En Chine, pays dans lequel nous commençons doucement à pénétrer, cela prendra encore beaucoup de temps. Ainsi dans l'ingénierie notre part de marché est substantielle, tandis que dans les thermoplastes et la chimie fine la Chine est encore effacée.   Pourtant certaines études montrent que l'Amérique du Sud se trouve dans la même situation que l'Asie il y a 10 ans?   Blocher: Raison pour laquelle nous gardons les yeux ouverts. Notre structure de marché dans cette région du monde est prête à intervenir au moindre changement, que pour l'heure nous ne voyons pas pointer à l'horizon avant deux ou trois ans. Les clients ne sont toutefois pas encore mûrs pour une intensification des affaires.   Comment maintenir le leadership en termes de coûts?   Blocher: Le plus important est que nous exploitions d'une manière permanente les possibilités de rationalisation des coûts. Rationaliser signifie en réalité remplacer du personnel par du capital. Malgré cette rationalisation très poussée EMS a quand même augmenté ses effectifs. L'avantage de la Suisse en tant que site de production réside dans le fait que son capital est très bon marché. Notre pays est un paradis pour les taux d'intérêt. Si nous parvenons à produire de la manière la plus rationnelle, ce qui se traduit pas des investissements lourds comme c'est généralement le cas d'EMS, nous payerons avec des taux bas un saut qualitatif de la production par comparaison avec d'autres pays.   EMS produit 75,8% de sa production en Suisse. Quels sont vos arguments pour défendre le site de production helvétique?   Blocher: La Suisse peut se targuer d'être un site de production très attractif pour des produits de très haute qualité, pas pour des produits de masse. En effet, notre pays peut s'appuyer sur un personnel très qualifié, fidèle, auquel on peut faire confiance. Elle bénéficie aussi d'une tradition de qualité, et comme nous l'avons vu d'un capital avantageux permettant de produire rationnellement. De plus le temps de travail est relativement long et les problèmes bureaucratiques n'apparaissent qu'en filigrane par rapport à la moyenne des pays membres de l'UE. En ce qui concerne la productivité je me suis rendu compte qu'elle est beaucoup plus élevée en Suisse qu'en Allemagne ou en France, bien que dans ces deux pays les salaires soient plus bas. Mais finalement ce qui prime ce n'est pas le niveau des salaires mais le fait qu'une heure de travail soit productive. Sur ce dernier point la Suisse a incontestablement quelques longueurs d'avance sur ses concurrents européens. L'Histoire a prouvé que la Suisse est uniquement prédestinée pour des produits de haute qualité. Elle ne sera jamais un site de production pour des produits de masse, à moins que le gouvernement ne fasse des erreurs graves de politique économique, qu'elle ne perde son attractivité fiscale, que le niveau de formation professionnelle recule, étc. Bref tant que les responsables politiques de ce pays continuent à prendre de bonnes décisions, la Suisse gardera son statut privilégié.   Quelle est l'influence du futur euro sur EMS?   Blocher: Commençons par les aspects positifs. Lorsque l'euro sera introduit nous n'aurons plus qu'une seule monnaie en Europe, ce qui pour nous simplifiera les choses de manière considérable. Mais je pense que l'euro finira par déstabiliser les pays de l'UE, car pour les uns il sera trop fort et pour les autres trop faible, ce qui pour EMS n'est pas de bonne augure étant donné que la plupart de nos clients appartiennent à cette zone géographique. Or si l'euro s'avère être un échec, les investisseurs chercheront des monnaies refuge telles le dollar, peut-être la livre sterling et certainement le franc suisse. Sans intervention de la BNS la monnaie helvétique serait alors trop forte, ce qui représenterait un danger de taille. Tout cela est de la musique d'avenir et nous n'envisageons pour l'heure aucune mesure particulière face à la venue de l'euro.   Combien d'emplois avez-vous créé en Suisse depuis que vous avez repris EMS en 1983?   Blocher: Près de 1100 postes de travail.   Que pensez-vous des efforts de la Suisse en matière d'encouragement au capital-risque?   Blocher: Je suis bien entendu pour l'encouragement au capital-risque. Mais je n'ai pas beaucoup de considération pour l'Etat qui promeut le capital-risque dans le sens qu'il subventionne les entreprises et leur accorde des facilités, car par définition l'entrepreneur est quelqu'un qu'on n'a pas le droit d'aider. Sinon ce n'est plus un entrepreneur. Il doit prendre ses propres responsabilités. En d'autres termes, l'Etat ne doit pas fausser la compétition entre les entreprises, d'autant plus qu'elles deviennent rapaces lorsque des deniers sont distribués. Si toutefois les sociaux-démocrates se prononcent pour un allègement fiscal je les rejoindrai.   A plusieurs reprises lors de conférences de presse vous avez exprimé votre opposition à la mode des années 80, années de diversifications et à celle des années 90, années de fusions et acquisitions, modes que les entreprises ne font que suivre. Que pensez-vous de la mode du <total quality management> et de celle du customers focus?   Blocher: Je reste sceptique à l'égard des modes. Cependant je pense que le fait de se concentrer sur les forces d'une entreprise est la bonne philosophie à adopter. Bien entendu tendre vers un absolu comporte certains inconvénients. Exemple, si en se concentrant sur les besoins de ses clients une entreprise en vient à négliger d'autres paramètres vitaux elle navigue dans des zones dangereuses. Pourtant, en principe, je soutiens fermement comme je l'ai dit la concentration sur les forces d'une entreprise. EMS a construit son succès sur cette philosophie. En 1983, j'étais encore le seul à militer dans ce sens. Par conséquent, je suis persuadé que la fusion qui a donné naissance à Novartis sera couronnée de succès, car il s'agit d'une concentration sur les forces. Le raisonnement est le même pour ABB. En revanche, en ce qui concerne la quasi fusion entre le CS Group et Winterthur Assurances j'ai des doutes. Je ne crois pas qu'il s'agisse d'une concentration sur les forces, mais de la recherche d'une taille critique. Quant au concept de <total quality management> je ne lui attache pas beaucoup d'importance. Il est clair que mettre en avant la qualité est certainement la bonne attitude à adopter, mais une fois encore il ne faut pas tendre vers un absolu. Par contre accorder une attention particulière aux besoins des clients rentre dans le cadre de la concentration sur les forces d'une entreprise.   Pourquoi le conseil d'administration d'EMS comporte-t-il encore des membres provenant de banques?   Blocher: Les raisons sont à la fois historiques et traditionnelles. Les personnes qui en font partie sont généralement présentes depuis de nombreuses années et leur expérience est précieuse. Remarquez que lorsque j'ai repris EMS, le conseil d'administration était composé de 11 membres. Entre-temps il a été réduit à 6 personnes. En réalité EMS est dirigé par le comité du conseil d'administration dont les membres ne dépassent guère 3 personnes, ce qui est amplement suffisant.   Comment percevez-vous l'image que donnent de vous les médias romands?   Blocher: Ce n'est pas une bonne image. J'observe que mon rôle de politicien n'est pas apprécié par les médias romands. Ce qui les dérange en particulier c'est ma position par rapport à l'Europe.   Mais votre image d'entrepreneur?   Blocher: Comme entrepreneur je n'ai rien constaté de négatif. Au contraire, il me semble que la presse romande a un certain respect de ma personne. A mon avis les médias économiques de la région francophone de Suisse ont à ce jour informé d'une façon très claire et précise les faits et chiffres d'EMS ainsi que mes prises de position en tant qu'entrepreneur.   Dans quelle mesure avez-vous profité des connaissances du marché financier de Martin Ebner?   Blocher: J'ai connu Martin Ebner lorsque je faisais mes études universitaires. Depuis cette époque nous sommes restés des amis très proches. Je travaille avec lui et BZ Bank très régulièrement. Par le passé déjà nous avions souvent été amenés à collaborer. Je suis client de la BZ Bank et j'ai toujours apprécié les conseils prodigués par cette institution. J'ai procédé à des placements en sa compagnie non pas parce qu'il est mon ami, mais parce qu'il est incontestablement le meilleur dans son domaine. Il a régulièrement introduit de nouveaux modèles, qui souvent sont nés de notre coopération, industrielle de mon côté, bancaire et financière de la sienne. Pour moi il n'y a aucun doute c'est un homme extrêmement habile, qui a beaucoup fait pour la Suisse en remettant les pendules à l'heure. Il s'est notamment demandé qui sont les véritables propriétaires de l'entreprise cotée en Bourse. Il a remis en question le pouvoir absolu du conseil d'administration. Il a insisté sur les politiques de niches. De surcroît, c'est un homme très indépendant qui ne doit rendre des comptes à personne. Bref, j'ai pu pleinement profité de ses connaissances financières.   Quelles sont vos prévisons pour l'économie suisse?   Blocher: Je suis convaincu que la fin de 6 années de récession a sonné en novembre de l'année dernière pour l'économie de notre pays. Les entreprises tournées vers l'exportation afficheront des résultats considérablement meilleurs à la fin de l'exercice en cours. Contrairement à ce que certains prétendent les cycles économiques continuent. le modèle que nous connaissons n'est donc pas remis en question. Par conséquent, sur le plan conjoncturel, l'Europe suit toujours encore l'Amérique.